Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.
In dieser Ausgabe: Die Analyse der Boston Bruins
Erstmals seit neun Jahren konnten sich die Boston Bruins nicht für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Die Serie riss nach einer enttäuschenden Saison 2024/25, in der das Original-Six-Team mit einer 33-39-10-Bilanz und gerade einmal 76 Punkten die schlechteste Mannschaft in der Atlantic Division (8.), die zweitschlechteste in der Eastern Conference (15.) sowie die fünftschlechteste in der gesamten NHL (28.) war. Die Playoffs wurden mit 15 Zählern Rückstand deutlich verpasst. Nun soll in einem „Soft Rebuild“ der Kader für die Zukunft gebaut werden. Mit dem Deutschen Marco Sturm steht ein neuer Cheftrainer auf der Kommandobrücke.
Die wichtigsten Kaderveränderungen
Sturm ist der wohl wichtigste Neuzugang für die neue Saison 2025/26. Der 46-jährige Dingolfinger schnürte als aktiver Profi selbst knapp fünf Jahre die Schlittschuhe für die Bruins (2005 bis 2010) und tritt in die Fußstapfen von Joe Sacco (25-30-7-Bilanz, 46 Prozent der Punkte geholt; jetzt Co-Trainer der New York Rangers), der das Amt interimsmäßig am 19. November 2024 von Jim Montgomery (8-9-3-Bilanz, 47,5 Prozent der Punkte geholt; jetzt: Cheftrainer der St. Louis Blues) übernommen hatte. Sturm hatte sich als deutscher Nationaltrainer mit dem Gewinn der Olympischen Silbermedaille in 2018 für Jobs in Nordamerika empfohlen, wirkte vier Jahre als Assistant Coach bei den Los Angeles Kings (2018-2022) und zuletzt drei Jahre als Head Coach beim AHL-Farmteam Ontario Reign. Nun ist der 938-fache NHL-Stürmer (242-245-487) der 30. Trainer in Bostons Franchise-Geschichte und soll den Traditionsklub in eine neue Ära führen.
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General Manager Don Sweeney zog derweil vor allem Angreifer an Land, die für Härte und Kampfgeist stehen. Darunter Viktor Arvidsson (32, Edmonton Oilers), Tanner Jeannot (28, Los Angeles Kings), Michael Eyssimont (28, Seattle Kraken) und Rückkehrer Sean Kuraly (32, Columbus Blue Jackets), der bereits zwischen 2016 und 2021 in fünf Spielzeiten die Rolle eines Bottom-Six-Stürmers und Penalty Killers bekleidete.
Wirklich schmerzhafte Abgänge gab es bei Boston in diesem Sommer nicht. Am ehesten sind hier Stürmer Jakub Lauko (25, Free Agent) und Verteidiger Parker Wotherspoon (27, Pittsburgh Penguins) zu nennen. Bedeutende Verluste waren vor der Trade-Deadline jedoch Routinier Brad Marchand (37, Florida Panthers) und Lokalmatador Charlie Coyle (Colorado Avalanche, jetzt Columbus Blue Jackets). Sweeneys Transferpolitik galt wohl, diese rückwirkend zu ersetzen.
Schlüsselspieler
David Pastrnak ist der einzig verbliebene Superstar bei den Bruins. Der 29-jährige Tscheche ist ein Torjäger, wie er im Buche steht. In den letzten vier Jahren erzielte er jeweils über 40 Tore, in den letzten drei Saison sammelte er über 100 Scorerpunkte. Selbst in der schwachen Vorsaison gelangen dem 1,82 Meter großen Rechtsschützen satte 106 Scorerpunkte (43-63-106).