Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.
In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Edmonton Oilers
1. Sind aller guten Dinge drei?
„Aller guten Dinge sind drei“ lautet ein geflügeltes Sprichwort. Ob dies auf die Edmonton Oilers zutrifft, wird sich im nächsten Frühjahr erweisen. Zweimal in Folge scheiterte die Mannschaft zuletzt im Stanley Cup Finale an den Florida Panthers. Dass es in der neuen Saison endlich für den großen Wurf und den ersten Titelgewinn seit 1990 reicht, ist keineswegs ausgemacht.
Dreimal hintereinander standen seit dem Jahr 2000 nur die Tampa Bay Lightning die Finalserie. 2020 und 2021 holten sie den Cup, 2022 zogen sie gegen die Colorado Avalanche den Kürzeren. Der Unterschied zwischen den Lightning jener Tage und den Oilers von heute ist, dass Tampa auf allen Positionen stark besetzt war und über eine unheimliche Kadertiefe verfügte. Das lässt sich von Edmonton mit Blick auf das momentan für 2025/26 unter Vertrag stehende Personal nicht behaupten.
In der Spitze verfügen die Oilers mit Connor McDavid, Leon Draisaitl, Ryan Nugent-Hopkins und Zach Hyman im Sturm sowie Mattias Ekholm und Evan Bouchard in der Verteidigung über einige herausragende Akteure, aber dahinter haben sie in der Offseason an Substanz verloren. Mit Connor Brown, Corey Perry, Jeff Skinner und Viktor Arvidsson haben einige erfahrene Stürmer den Klub verlassen. Diese Abgänge wurden bisher noch nicht kompensiert. Prominenteste Neuzugänge sind Andrew Mangiapane und Curtis Lazar, die beide in der vergangenen Saison mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen hatten und nicht gerade mit überragenden Leistungen von sich reden machen. Das heißt nicht, dass sie deswegen in Edmontons Mannschaftsgefüge nicht funktionieren.
Viel wird davon abhängen, ob und wie schnell hochveranlagte Talente wie Isaac Howard und Matt Savoie den Durchbruch schaffen. Und ob es General Manager Stan Bowman gelingt, in der verbleibenden Offseason und vor der NHL Trade Deadline noch den ein oder anderen Volltreffer in Sachen Neuverpflichtung zu landen.
2. Wie sieht die Zukunft von McDavid aus?
Kapitän McDavid besitzt bei den Oilers - Stand vom 11. August - keinen Vertrag über das Saisonende 2025/26 hinaus. Sollte es bis dahin nicht zu einer Einigung auf einen Anschlusskontrakt kommen, wäre der Superstar ab 1. Juli als Unrestricted Free Agent auf dem Markt. In diesem Fall könnte er wechseln, ohne dass Edmonton eine Gegenleistung dafür erhält.
GM Bowman ist sich bewusst, dass die Lösung dieser Personalfrage von enormer Wichtigkeit für die Oilers ist. Denn Wohl und Wehe der Mannschaft hängen ganz stark von McDavid ab. In acht von zehn Saisons seit seinem NHL-Debüt 2015/16 sammelte der Center mindestens 100 Punkte. Dreimal wurde er mit der Hart Trophy als wertvollster Spieler der regulären Saison ausgezeichnet und viermal bekam er den Ted Lindsay Award als herausragendster Akteur einer Spielzeit.