Sieh dir die besten Tore von Rossi in der regulären Saison an

Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück.

In dieser Ausgabe: Marco Rossi von den Minnesota Wild

Karriere-Jahr in vielerlei Facetten

Ein solcher Fall kommt nur selten vor: Die Minnesota Wild wissen mit Marco Rossi einen 23-jährigen Stürmer in ihren Reihen, der im Draft 2020 in der 1. Runde an 9. Stelle von ihnen selbst ausgewählt wurde und der in der Saison 2024/25 ein Karriere-Jahr spielte. Darunter persönliche NHL-Bestwerte bei Toren (24), Assists (36), Scorerpunkten (60), Plus-Minus (+3), Powerplay-Toren (sieben), Powerplay-Punkte (16), Overtime- (zwei) und Siegtreffern (drei), Schusseffizienz (17,7 Prozent), Checks (62), Blocks (41), Eiszeit (18:15 Minuten/Spiel) und Powerplay-Eiszeit (2:23 Minuten/Spiel).

Auch in seinen ersten Stanley Cup Playoffs enttäuschte der in Feldkirch geborene Center nicht und verbuchte in sechs Playoff-Partien drei Punkte (2-1-3).

VGK@MIN, Sp4: Rossi gleicht mit einem Schuss aus

Und trotzdem ist der Restricted Free Agent noch immer vertraglos. Ein neuer Vertrag wurde ihm noch nicht angeboten, stattdessen machten ihm die Wild ein Qualifying Offer. Zu einer Einigung kam es noch nicht. Rossis Zukunft ist offen - trotz eines Karrierejahres!

„Eine schwierige Situation“

Der Fall Rossi beschäftigt die Eishockey-Fans in Austria wie kaum ein anderer. Warum nur will Minnesota den hochtalentierten Nationalspieler nicht halten?

„Marco Rossi ist für mich in einer schwierigen Situation“, sagte NHL-Experte Stefan Ustorf im Schlagschuss-Podcast (Episode 27). „Er war immerhin der zweitbeste Scorer der Minnesota Wild und hat letztes Jahr 30 Tore gemacht. Matthew Knies hat dieselben Zahlen, mit zwei Punkten weniger, und unterschreibt einen langfristigen Vertrag in Toronto für über sieben Millionen Dollar pro Saison. Und Marco Rossi bekommt mit 23 Jahren gerade einmal seine Qualifying Offer. Warum ist das so? Seine Entwicklung auf dem Papier zeigt eindeutig nach oben, von 40 auf 60 Punkte, er hat kein einziges Spiel verpasst in den letzten zwei Jahren. Aber es ist ja auch eindeutig zu sehen, dass ihn Minnesota nicht für die automatische Lösung auf der Mittelstürmer-Position Nummer 1 oder Nummer 2 hält. Wir sitzen nicht im Trainerbüro der Minnesota Wild und auch nicht mit Billy Guerin zusammen.“

In seiner vierten NHL-Saison spielte Rossi anfangs in der ersten Reihe neben Kirill Kaprizov und Mats Zuccarello. Am Ende der regulären Saison und auch in den Playoffs aber wurde der 1,76 Meter große Linksschütze bis in die vierte Reihe degradiert. Rossi jedenfalls produzierte trotz der destruktiveren Rolle weiter und schloss teamintern als zweitbester Scorer (24-36-60) hinter Matt Boldy (27-46-73) sowie als drittbester Torjäger hinter Boldy und Kaprizov (25-31-56) ab, erzielte die meisten Powerplay- (sieben) und Overtime-Tore seiner Mannschaft (zwei, wie Boldy und Kaprizov).

„Die Zahlen sprechen eigentlich für ihn“, sagt Ustorf. „Wenn seine Entwicklung so weitergeht, dann macht er nächstes Jahr 80 Punkte und ist ein Spieler, der acht bis neun Millionen Dollar pro Jahr verdienen sollte. Irgendwo hängt es noch ein bisschen. Wir müssen schauen, wo es im nächsten Jahr weitergeht. Es gab genug Interesse von anderen Vereinen. Nach meinen Informationen haben die Buffalo Sabres den Tausch Marco Rossi gegen JJ Peterka abgelehnt.“

Was plant GM Guerin?

Bei einer Qualifying Offer könnte Rossi bei jedem anderen NHL-Team unterschreiben. Da die Rechte aber bei Minnesota liegen, können diese entweder mit dem Angebot des Konkurrenten gleichziehen, um den Spieler zu halten, oder ihn gegen eine Draft-Pick-Entschädigung ziehen lassen.

„Wir haben keinerlei Bedenken“, sagte Minnesotas General Manager Bill Guerin Anfang Juli. „Wir sind vorbereitet und haben keine Probleme, gleichzuziehen. Wir würden aber lieber einen Deal mit Marco abschließen.“

Warum aber klappt genau das nicht? „Wir mögen Marco“, betont Guerin. „Er hat sein sehr gutes Jahr für uns gespielt. Er ist ein guter Hockey-Spieler. Aber wir haben eine Gehaltsstruktur, die ihn in einem bestimmten Bereich ansiedelt. So führen wir dieses Geschäft. Das ist nichts Persönliches. Wir wollen ihn zurückhaben und werden hoffentlich eher früher als später zu einer Lösung kommen.“

Neue Konkurrenz durch Sturm

Für Rossi spricht neben seiner Entwicklung und dem nach wie vor großen Potenzial seine Konstanz. Der Zwei-Wege-Spielmacher mit emsigem Arbeitsethos punktete in 44 von 82 Spielen, darunter ein Vier-Punkte-, drei Drei-Punkte- und sieben Zwei-Punkte-Spiele. Trotz einer Viertreihen-Rolle tauchte er auch in zwei seiner ersten sechs Playoff-Partien in der Ersten Runde gegen die Vegas Golden Knights (Serien-Endstand: 2:4) auf dem Scoreboard auf.

Ähnliches: Nico Sturm kehrt zu seinem Ex-Team zurück

Mit dem Deutschen Nico Sturm (Florida Panthers) sowie Danila Yurov (Metallurg Magnitogorsk, KHL) holten die Wild im Sommer zwei neue Mittelstürmer hinzu. Rossi sollte zusammen mit Joel Erikson-Ek dennoch zu den Top-2-Centern im Kader zählen. Ihm ist also durchaus eine Rolle als „C1“ oder „C2“ zuzutrauen.

Verwandte Inhalte