In seiner vierten NHL-Saison spielte Rossi anfangs in der ersten Reihe neben Kirill Kaprizov und Mats Zuccarello. Am Ende der regulären Saison und auch in den Playoffs aber wurde der 1,76 Meter große Linksschütze bis in die vierte Reihe degradiert. Rossi jedenfalls produzierte trotz der destruktiveren Rolle weiter und schloss teamintern als zweitbester Scorer (24-36-60) hinter Matt Boldy (27-46-73) sowie als drittbester Torjäger hinter Boldy und Kaprizov (25-31-56) ab, erzielte die meisten Powerplay- (sieben) und Overtime-Tore seiner Mannschaft (zwei, wie Boldy und Kaprizov).
„Die Zahlen sprechen eigentlich für ihn“, sagt Ustorf. „Wenn seine Entwicklung so weitergeht, dann macht er nächstes Jahr 80 Punkte und ist ein Spieler, der acht bis neun Millionen Dollar pro Jahr verdienen sollte. Irgendwo hängt es noch ein bisschen. Wir müssen schauen, wo es im nächsten Jahr weitergeht. Es gab genug Interesse von anderen Vereinen. Nach meinen Informationen haben die Buffalo Sabres den Tausch Marco Rossi gegen JJ Peterka abgelehnt.“
Was plant GM Guerin?
Bei einer Qualifying Offer könnte Rossi bei jedem anderen NHL-Team unterschreiben. Da die Rechte aber bei Minnesota liegen, können diese entweder mit dem Angebot des Konkurrenten gleichziehen, um den Spieler zu halten, oder ihn gegen eine Draft-Pick-Entschädigung ziehen lassen.
„Wir haben keinerlei Bedenken“, sagte Minnesotas General Manager Bill Guerin Anfang Juli. „Wir sind vorbereitet und haben keine Probleme, gleichzuziehen. Wir würden aber lieber einen Deal mit Marco abschließen.“
Warum aber klappt genau das nicht? „Wir mögen Marco“, betont Guerin. „Er hat sein sehr gutes Jahr für uns gespielt. Er ist ein guter Hockey-Spieler. Aber wir haben eine Gehaltsstruktur, die ihn in einem bestimmten Bereich ansiedelt. So führen wir dieses Geschäft. Das ist nichts Persönliches. Wir wollen ihn zurückhaben und werden hoffentlich eher früher als später zu einer Lösung kommen.“
Neue Konkurrenz durch Sturm
Für Rossi spricht neben seiner Entwicklung und dem nach wie vor großen Potenzial seine Konstanz. Der Zwei-Wege-Spielmacher mit emsigem Arbeitsethos punktete in 44 von 82 Spielen, darunter ein Vier-Punkte-, drei Drei-Punkte- und sieben Zwei-Punkte-Spiele. Trotz einer Viertreihen-Rolle tauchte er auch in zwei seiner ersten sechs Playoff-Partien in der Ersten Runde gegen die Vegas Golden Knights (Serien-Endstand: 2:4) auf dem Scoreboard auf.
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Mit dem Deutschen Nico Sturm (Florida Panthers) sowie Danila Yurov (Metallurg Magnitogorsk, KHL) holten die Wild im Sommer zwei neue Mittelstürmer hinzu. Rossi sollte zusammen mit Joel Erikson-Ek dennoch zu den Top-2-Centern im Kader zählen. Ihm ist also durchaus eine Rolle als „C1“ oder „C2“ zuzutrauen.