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Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück.

In dieser Ausgabe: Nino Niederreiter von den Winnipeg Jets

Dienstältester Schweizer

Nino Niederreiter ist der dienstälteste Schweizer NHL-Profi. Zwar ist er zwei Jahre und drei Monate jünger als Roman Josi (Nashville Predators), doch debütierte sein Landsmann erst ein Jahr später in der besten Liga der Welt.

Seit seinem Debüt in der Spielzeit 2010/11 für die New York Islanders, die ihn beim NHL Draft 2010 in der 1. Runde an 5. Stelle auswählten, gelangen dem 32-Jährigen aus Chur 240 Tore, 240 Assists und damit 480 Scorerpunkten in 969 Spielen. Hinzu kamen zwölf Playoff-Runs mit 105 Partien und 42 Punkten (20-22-42).

Auch in der abgelaufenen Saison brachte Niederreiter bei den Winnipeg Jets genau das ein, was ihn seit 14 Jahren in der National Hockey League auszeichnet: Er geht dahin, wo es wehtut, zeigt seinen Torriecher und arbeitet hart nach hinten mit.

Starker Start in die neue Saison

Niederreiters inoffizieller Auftakt in die Saison 2024/25 war die European Player Media Tour in der tschechischen Hauptstadt Prag. Zusammen mit vielen NHL-Profis aus Europa, darunter übrigens auch die Schweizer Nico Hischier und Pius Suter, meisterte der Stürmer gut gelaunt die eine oder andere Herausforderung. Bei einer Skills Challenge balancierte er verschiedene Bälle, eine Banane und ein rohes Ei auf dem Schläger.

Diese positive Energie schien Niederreiter in die reguläre Saison zu transportieren. Zum Auftakt gab es einen 6:0-Kantersieg gegen die Edmonton Oilers, inklusive zweier Assists und einer Plus-Minus-Bilanz von +3 von Niederreiter.

Überhaupt legte er in seinen ersten 13 Spielen los, wie die Feuerwehr und markierte zwölf Scorerpunkte (7-5-13), darunter zwei Doppelpacks und vier Multi-Punkte-Spiele sowie eine Plus-Minus-Bilanz von +11. Hinzu kamen 29 Checks und sieben Blocks, was auch den Defensiv-Einsatz des 1,88 Meter großen Linksschützen unterstrich.

Sehen Sie die besten Tore von Niederreiter in der regulären Saison

Scoring in Wellen

Im weiteren Verlauf kam Niederreiters Scoring Touch in Wellen. In der zweiten Januar-Hälfte gelangen ihm in neun Partien nur zwei Punkte (0-2-2), um dann im folgenden Spiel direkt zwei Punkte zu markieren (1-1-2). Eine weitere Durststrecke gab es von Anfang Februar bis Mitte März mit nur einem Assist aus 14 Spielen (0-1-1). Niederreiters Antwort war eine Scoring-Serie von drei Partien (1-2-3) und ein ordentlicher Schlussspurt mit sieben Punkten (3-4-7) aus den verbleibenden 13 Begegnungen der Hauptrunde.

Mit viel Tiefe zur Presidents‘ Trophy

Die dritte Reihe mit ihm, Adam Lowry und Mason Appleton hatte sich längst einen Namen gemacht. Niederreiters Rolle war mal die des Power Forward, der vor dem gegnerischen Tor für Unruhe sorgt, mal die des Scharfschützen, auch in der zweiten Powerplay-Formation. Unterm Strich standen nach 82 Spielen 37 Scorerpunkte (17-20-37), was Niederreiter zum sechstbesten Torjäger und neuntbesten Scorer seiner Mannschaft machte. Auch diese Tiefe war es, die den Jets zum Gewinn der Presidents‘ Trophy verhalf, die an das beste Team der regulären Saison verliehen wird.

Die meisten Checks aller Winnipeg-Spieler fuhr Niederreiter mit 152 und verwies damit Reihenkollege Lowry (140) und Verteidiger Dylan DeMelo (137) auf die Plätze zwei und drei.

Verglichen mit seinen 13 vorausgegangenen NHL-Jahren fuhr Niederreiter nur dreimal mehr Hits (2013/14: 175; 2022/23: 165) und kam nach 39 Blocks nur einmal auf noch mehr geblockte Schüsse (2023/24: 42).

Vier Playoff-Tore

In den Stanley Cup Playoffs zählten die Jets zum Favoritenkreis. In der Ersten Runde aber ging es gegen den krassen Außenseiter St. Louis Blues über die maximale Anzahl von sieben Spielen - mit dem besseren Ende für Winnipeg, das sich in einem Hockey-Krimi in der zweiten Overtime mit 4:3 durchsetzte (Serien-Endstand: 4:3). Niederreiter hatte in den Spielen 5 (5:1; 1-1-2) und 6 (2:5; 1-0-1) jeweils getroffen.

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In der Zweiten Runde war dann allerdings gegen die Dallas Stars Schluss (Serien-Endstand: 2:4). Das Aus kam in Spiel 6 in der Verlängerung (1:2 n.V.). Niederreiter hatte in dieser Serie erneut zwei Treffer beigesteuert (1-0-1 beim 2:3 in Spiel 1; 1-0-1 beim 2:5 in Spiel 3) und lieferte zudem einen Assist (0-1-1 beim 4:0 in Spiel 2).

Somit brachte es Niederreiter in 13 Playoff-Spielen auf sechs Punkte (4-2-6).

Daraufhin schloss er sich der Nati bei der Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark an und gewann mit der Schweiz die Silbermedaille (0:1 n.V. im Finale gegen die USA). Niederreiter steuerte in vier WM-Spielen fünf Punkte (2-3-5) bei.

Neue Reihe in 2025/26

Zur neuen Saison 2025/26 geht Niederreiter in seine 15. NHL-Saison sowie in das zweite Jahr seines Dreijahresvertrags (Gesamtvolumen: 12 Millionen US-Dollar, 4 Mio. p.a.).

In Winnipeg wird der Routinier in einer neuen Reihe spielen. Appleton schloss sich den Detroit Red Wings an, Kapitän Lowry wird aufgrund einer Hüftverletzung wohl erst Mitte November wieder einsteigen können.

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