Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück.
In dieser Ausgabe: Roman Josi (9 Tore, 29 Assists) von den Nashville Predators
Fußball statt Eishockey - Roman Josi verfolgt momentan mit Begeisterung die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Über „Berner Ballzauber“ richtete sich der 35-Jährige direkt an die Schweizer Nationalmannschaft: „Ich wollte euch herzlich gratulieren zur Viertelfinalqualifikation. Unglaublich. Die ganze Schweiz ist sehr stolz auf euch. Hier gibt es eine riesige Euphorie. Ich wünsche euch für Freitag natürlich alles Gute, ganz viel Glück und wir werden alle mitfiebern.“ Josi dürfte ordentlich mitfiebern, wenn die Schweiz am Freitagabend auf den amtierenden Weltmeister Spanien trifft.
Josi wurde POTS diagnostiziert
Die Ablenkung tut ihm gut. Josi durchlebte nämlich die vielleicht schwierigste Saison seiner NHL-Karriere. Der Schweizer bestritt nur 53 Spiele, nachdem er die letzten zwei Monate aufgrund einer Gehirnerschütterung, die er sich bei einem Check von Sam Bennett, Stürmer der Florida Panthers, zugezogen hatte, pausieren musste. Bei der Untersuchung seiner Gehirnerschütterung wurde POTS diagnostiziert. Dies ist eine Erkrankung, bei der das Herz beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position schneller schlägt als normal.
„Seit dieser Diagnose befindet er sich in Behandlung und macht außerordentlich gute Fortschritte“, erklärte General Manager Barry Trotz. „Wir teilen die Einschätzung von Roman, dass er mit fortgesetzter Behandlung und Therapie in der Saison 2025/26 auf das Eis zurückkehren und seine Karriere als Spitzeneishockeyspieler fortsetzen kann. Wir freuen uns darauf, Roman zu Beginn des Trainingslagers im Herbst wiederzusehen.“
Playoffs trotz namhafter Neuzugänge verpasst
Auch sportlich war die zurückliegende Spielzeit für Josi und Nashville eine Enttäuschung. Mit einer Bilanz von 30-44-8 belegten sie lediglich den 7. Platz in der Central Division. Damit verpassten sie zum zweiten Mal innerhalb der vergangenen drei Spielzeiten die Stanley Cup Playoffs. Zuvor nahmen sie achtmal in Folge an der Postseason teil. Das Saisonergebnis war diesmal besonders enttäuschend, weil der Kader mit namhaften Spielern wie Jonathan Marchessault und Steven Stamkos ordentlich verstärkt wurde. Manche sahen in den Predators sogar ein Geheimfavorit auf den Gewinn des Stanley Cup. Die Realität allerdings sah anders aus.
Ein großes Problem war die Chancenverwertung. Mit 2,55 Treffern pro Spiel schossen sie die wenigsten Tore aller NHL-Teams. Dabei gaben sie mit 29,5 die sechstmeisten Torschüsse ab. Die mangelnde Effektivität dürfte auch mit der Verletzung von Josi zusammenhängen. Der offensivstärkste Verteidiger fehlte für 19 Partien.
Der Ausfall von Josi ließ sich nicht kompensieren, denn er ist zugleich Kapitän und Führungsspieler schlechthin. Dies hatte er mehrfach bewiesen: Der Berner gewann in der Saison 2019/20 die James Norris Memorial Trophy als bester Verteidiger der NHL. In der Saison 2023/24 absolvierte Josi seine nach Punkten zweitbeste Saison (23-62—85).
Josi ist mit sich selbst nicht zufrieden
„Niemand ist mit dem Verlauf des Jahres zufrieden. Ich bin nicht damit zufrieden, wie ich gespielt habe“, sagte Josi zum Abschluss der Saison und nahm sich selbst in die Pflicht. „Man wird älter, manchmal passieren gewisse Dinge. Ich denke, es ist Zeit für einen, zu wachsen und besser zu werden. Vielleicht muss man im Sommer und sogar im nächsten Jahr ein paar Dinge anpassen.“