Florida Panthers v Edmonton Oilers - Game Five

Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus dem deutschsprachigen Raum zurück.

In dieser Ausgabe: Leon Draisaitl (52 Tore, 54 Assists) von den Edmonton Oilers

Wieder stand er mit den Edmonton Oilers im Stanley Cup Finale, wieder traf er auf die Florida Panthers, wieder endete die Spielzeit mit einer bitteren Niederlage. Der Traum vom ersten Titelgewinn bleibt für den Deutschen weiterhin unerfüllt. „Es ist enttäuschend“, sagte der 29-Jährige in seinem Saison-Fazit. „Wir waren offensichtlich zwei Jahre so nahe dran, wie man nur sein kann. Man kann viel Positives daraus ziehen, aber am Ende des Tages gibt es nur ein Team, das gerade feiert.“

Die Maurice Richard Trophy gewonnen

Kurz vor Beginn der Spielzeit 2024/25 gab es eine erfreuliche Meldung für Draisaitl und die Oilers: Spieler und Franchise einigten sich auf einen neuen Vertrag ab der Saison 2025/26 über acht Jahre und einen durchschnittlichen Jahresverdienst von 14 Millionen US-Dollar. Dadurch steigt der Kölner ab diesem Jahr zum bestbezahlten Spieler der NHL auf.

In der regulären Saison erbrachte Draisaitl den Beweis dafür, das viele Geld wert zu sein. Mit 52 Treffern wurde der Deutsche zum besten Torjäger der Saison. Dadurch gewann Draisaitl erstmals in seiner Karriere die Maurice Richard Trophy. Dies ist besonders beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass Draisaitl verletzungsbedingt nur 71 Saisonspiele absolvierte, aber die Liste lange Zeit mit deutlichem Abstand von mehr als zehn Toren zur Konkurrenz anführte.

Alle Tore von Leon Draisaitl

Zum Vergleich: William Nylander von den Toronto Maple Leafs, der mit 45 Toren auf Rang 2 der Torschützenliste landete, hatte alle 82 Saisonspiele absolviert.

Auch in den Stanley Cup Playoffs war Draisaitl die Effektivität in Person. Mit 33 Punkten (11 Tore, 22 Assists) wurde er gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Connor McDavid (7 Tore, 26 Assists) zum Top-Scorer der Postseason. Doch wie immer stellt sich die Frage: Was für einen Wert haben die individuellen Auszeichnungen, wenn der Mannschaftserfolg ausbleibt? Ein Stanley Cup würde bei einer Parade vor Tausenden von Fans durch die Stadt getragen werden und später stolz in der Heimat präsentiert werden – eine Einzelauszeichnung nicht.

„Das ist immer schwierig“, sagte Draisaitl über die persönlichen Erfolge. „Besonders Connor und ich werden oft nach unserer Leistung oder unseren Punkten beurteilt. Aber das Einzige, was er und ich wollen, ist gewinnen.“ Klar ist aber auch: In diesem Sport, in dem selbst ein Weltklasse-Spieler wie Draisaitl kaum mehr als ein Drittel (durchschnittlich 22:46 Minuten Eiszeit in den Playoffs) der Spielzeit auf dem Eis steht, kann der Einzelspieler nur bedingt einen mannschaftlichen Erfolg erzwingen.

Overtime-Rekord in den Playoffs – und ein besseres Defensivspiel

Insgesamt spielte Draisaitl die vielleicht beste Saison seiner Karriere. Bei der Wahl zum MVP wurde er lediglich von Torwart Connor Helleybuyck von den Winnipeg Jets übertrumpft. Das bedeutet im Umkehrschluss: Der Deutsche war der wertvollste Feldspieler der Saison. 2020 hatte Draisaitl bereits die Hart Memorial Trophy gewonnen.

Mit vier Overtime-Treffern in einer einzigen Playoff-Saison stellte er einen neuen NHL-Rekord auf. Das ist besonders beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Oilers in den Playoffs „nur“ sechsmal überhaupt in die Overtime gingen.

Leon Draisaitl stellt mit vier OT-Treffern in den Playoffs eines Jahres einen neuen NHL-Rekord auf

Doch Draisaitl ist nicht nur offensiv ein Unterschiedsspieler, sondern auch defensiv. Der beste Beweis dafür ist, dass er bei der Wahl für die Selke Trophy, die an den besten Defensiv-Stürmer vergeben wird, Platz 6 belegte. Auch seine Plus-Minus-Bilanz von +32 (Karriere-Bestwert) spricht für die Entwicklung, die Draisaitl genommen hat.

„Ich denke, es kommt einfach auf die Konstanz und die Geduld an“, sagte Draisaitl. „Ich wusste immer, dass ich wirklich gut verteidigen kann, wenn ich mich darauf konzentriere. Ich denke, es gab bereits Zeiten in der Vergangenheit, in denen ich das gezeigt habe. Dieses Jahr habe ich das bei so ziemlich jedem Spiel gemacht. Es ging jetzt einfach darum, beständig zu sein und diesen Prozess noch länger durchzuziehen.“

Das Zusammenspiel mit McDavid

Offensiv stellt sich immer wieder die Frage, ob die Unterschiedsspieler Draisaitl und McDavid in einer Reihe zusammenspielen sollen oder nicht. „Ich denke, idealerweise fahren wir beide unsere eigenen Reihen. Das haben wir auch den größten Teil der Saison gemacht“, sagte Draisaitl dazu.

FLA@EDM Sp2: Oilers gehen mit 3:2 in Führung, nachdem das Superstar-Duo zusammenspielt

„Aber ich denke, dass Connor und ich auch extrem gut zusammenspielen. Dadurch ist es vermutlich hart für die Trainer, wenn sie auf die Bank schauen und sich sagen: 'Warum sollte ich sie nicht zusammen auf das Eis schicken?' Vor allem wenn man dringend ein Tor braucht. Auf lange Sicht haben wir immer gesagt, dass es am besten ist, wenn jeder seine eigene Reihe hat. Aber gelegentlich muss man es auch anders machen.“

Eines ist klar: Draisaitl wird auch 2025/26 mit den Oilers darauf hoffen, sich endlich den Traum vom Stanley Cup zu erfüllen.

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